03Oktober
2018

Die Arbeit ?

Liebe Freunde,
heute will ich euch über meine Arbeit im Projekt "Niño Feliz" berichten. Das ganze Projekt ist darauf ausgerichtet bedürftigen Familien zu helfen. Genauergesagt den Kindern und auch den Erwachsenen Angebote zum Lernen und sich weiterentwickeln zu machen.
Für die Kinder bieten wir neben den musikalischen Gruppen Cello, Geige und Chor auch in großem Maße Englischkurse an.
Unsere Stundenpläne ( Meiner und der meines Mitfreiwilligen S.) sehen so aus, dass wir am Vormittag zwischen 10 Uhr und 13.45 Uhr im Comedor des Projektes mithelfen und nach einer Mittagspause ab 14.30 Uhr in verschiedenen Kursen helfen. Jeder von uns hat einen Nachmittag in der Woche frei, da wir  samstags noch kommen um drei Stunden in Englischkursen für Studenten zu helfen.

Ein Comedor ist sozusagen ein Essensausgabesaal für die Kinder zwischen dem Alter in dem sie selbstständig essen können und 14 Jahren.
Ein typischer Vormittag( vorerst bis 30.10.) sieht bei uns so aus, dass wir erstmal die Tische und Bänke putzen und die Tische dann decken. Es gibt drei Stufen im Comedor: Grande, Mediano und Chicitito (= groß, mittel und klein). Für die kleinen gibt es nur Löffel und für alle anderen, Messer, Gabel und Löffel. Dann stellen wir Gestecke auf die Tische, die dem Raum mehr Wohnlichkeit geben. Ca. um 11.45 Uhr wird die Suppe ausgegeben und verteilt, denn um 12 Uhr oder 12.15 Uhrkommen die ersten Kinder. Auf die Suppenschüsseln kommen in der Regel die Teller mit der Hauptspeise. Generell ist das Essen sehr fleischlastig und sehr süß, aber immer mit etwas Salat. Letzte Woche hatten wir z.B. einmal Nudeln mit zwei verschiedenen Fleischsorten. Obligatorisch ist das Refresco, das immer gefühlt 100 kg Zucker enthält. Auf die Sauberkeit der Kinder wird sehr geachtet. Vor dem Essen werden die Hände mit Seife gewaschen und danach werden die Zähne geputzt.
Wenn die Kinder fertig gegessen haben, wobei wir den Kleinen auch helfen, essen wir selbst.

Nach der Mittagspause geht es in die Clases. Ich bin am Dienstag und am Donnerstag im Chor dabei, am Mittwoch in einem Englischkurs und am Freitag in Sprache und danach in einem anderen Englischkurs.
Im Chor haben mich v.a. die Stücke überrascht, die die Kinder alle auswendig singen. In Acapella-Gesang sind sie nicht geschult, aber das dürfte grundsätzlich machbar sein.
Das Englischniveau der 16-23-Jährigen ist deutlich niedriger als in Deutschland. Das liegt daran, dass in den Schulen nur eine oder zwei Stunden Englisch in der Woche gelehrt werden. Darum kommen die Jugendlichen in die Fundación Niño Feliz um gezielter Englisch zu lernen.
In diesem Sinn sollten wir über unsere gute Schulbildung sehr froh sein, egal wie anstrengend sie manchmal sein kann.

Anekdote: Ein kleines Mädchen kommt im Comedor auf mich zu: Kannst du mir auch so einen Dutt machen, wie du hast ?  

Der leere Comedor Alina Marcos Der volle Comedor Alina Marcos