19Sept
2018

Erste Woche.. Viel passiert ?

Hola amigos en Alemania !

Heute bin ich seid einer Woche richtig in Bolivien. Am 11.09 sind wir losgeflogen. Erstmal zu fünft aus München und in Madrid gab es dann das große Wiedersehen mit den anderen Mitfreiwilligen. Ich dachte davor wir würden viel mehr Zeit an Flughäfen verbringen, aber es ging dann doch verhältnismäßig schnell, dass wir in unserem großen Langstreckenflieger saßen. Ich saß neben C., einer Freiwilligen, mit der ich mich sehr gut verstehe, die nach Sucre geht. Der Flug an sich war nicht schlecht, hätten C. und ich schlafen können, wie fast alle um uns herum. Dementsprechend müde war ich am Ankunftstag, am 12.09. Nachdem wir alle durch die Kontrollen am Aeropuerto Internacional Viru Viru  gekommen waren, wurden wir sehr herzlich von drei Mitarbeitern des BKHW aus Bolivien begrüßt. So ziemlich das erste, das wir dann erledigt haben, war Geld abheben. Ihr glaubt es gar nicht wie komisch es ist so viele Scheine für so wenig Geld in der Hand zu halten. (Wechselkurs: 1 € = 8 Bs.) 

Das erste, was dem Gefühl nach anders ist, wenn man in Santa Cruz ankommt, ist die Luft und die Vegetation. Die Luft ist so viel feuchter, aber nicht unangenehm und die Vegetation beinhaltet ein Gemisch aus Palmen und ähnlichen Bäumen wie in Deutschland. 

Dann ging es mit den Bussen in unser Seminarhaus. So bekamen wir einen ersten Eindruck von Santa Cruz, obwohl der Aeropuerto eher außerhalb liegt. Zuerst fuhren wir noch über geteerte Straßen, aber dann bogen wir auf ungeteerte Straßen ab. Mitten in einem eher ärmlichen Viertel liegt unser wirklich schönes Haus. Hier fühlten wir zum ersten Mal den Zwiespalt zwischen uns und der Umwelt: Abgeriegeltes Gelände, Wachdienst, große helle Räume und im Gegensatz die Hütten und die Sandstraßen der Umgebung. 

Das Seminar an sich war natürlich sehr viel praxisnäher, als unser Vorbereitungsseminar. Wir lernten hier unsere Coordinadores kennen,denn wir sind hier in verschiedene Departamentos aufgeteilt und für jedes gibt es zwei Coordinadores. Für Santa Cruz und Comarapa sind es Toti und Herman, die uns begleiten werden.

Am 14.09 haben wir unsere sieben Sachen wieder gepackt und wurden wieder von zwei Bussen abgeholt und ans  Terminal nach Santa Cruz gebracht. Von dort fuhren die Busse nach Tarija, Sucre (Beide 12 Stunden) und La Paz (22 Stunden) ab und wir Cruzeños wurden abgeholt.

Ich wohne mit L., einer Mitfreiwilligen, die aber in einem anderen Projekt arbeitet als ich, in einer Gastfamilie. Wir wurden von unserer Gastschwester Sandra mit dem Auto abgeholt. Der Straßenverkehr ist echt abenteuerlich: Anschnallen ist nicht und Blinken ? Wer braucht denn das. Trotzdem kamen wir  sicher zuhause an und lernten dort unsere Gastmutter Lucía und unseren Gastvater Julián kennen. Alle drei sind unglaublich goldig und bezeichnen uns als „nuestros hijos“, also „unsere Kinder“.

Wir wohnen in einem separaten Häuschen hinter dem Haus der Familie. Jeder hat sein eigenes Zimmer und wir haben unser eigenes Bad und einen separaten Kühlschrank. Der Micro (= Bus) hält direkt vor unserer Haustür und bringt uns innerhalb von 20 Minuten zum zentralen Plaza. Wir zahlen unter der Woche einen Boliviano und am Wochenende zwei. Wie der Micro funktioniert ? Wenn du einsteigen willst, winkst du mit dem Arm und wenn du aussteigen willst sagst du laut „Pare por favor“. Der Fahrer hält dann dort wo er gerade ist. Es gibt keine festen Haltestellen, du kommst überall hin. Richtig cool !

Während wir am Wochenende frei hatten, hatten wir am Montag die ersten Visa-Angelegenheiten zu regeln, da wir ja nur mit einem 30-Tage-Visum eingereist sind. Außerdem bekamen wir unsere Handykarten und Flats bei Tigo.

Termine werden hier sehr flexibel gehandhabt, deshalb hat sich mein erster Arbeitstag im Projekt auf heute verschoben. So und jetzt wünscht mir bitte viel Glück für den Anfang und bis bald.

Besitos

Angelika

 

Anekdote: Am Sonntag waren wir auf dem Mercado und haben Orangen gekauft um Saft zu machen. Für umgerechnet 2, 50 € haben wir 26 Stück bekommen ! Increíble !