Berichte von 12/2018

16Dezember
2018

Zeit

Zeit und Energie sind begrenzt. Das merke ich zurzeit. 
 
Vor einem Monat ungefähr habe ich angefangen in einem der bekanntesten Chöre von Santa Cruz zu singen, dem Coro Santa Cecilia. Er probt jeden Tag abends um 19.00 Uhr im Casa de las Culturas am Plaza 24 de Septiembre. Ich habe mir eigentlich vorgenommen dreimal die Woche hinzugehen, bin aber aufgrund von anstehenden Konzerten bis jetzt nahezu jeden Abend dort gewesen.
Es macht unglaublich Spaß und gibt auch das Gefühl von Erfolg, wenn man es schafft ein Lied auf Spanisch in der geforderten Zeit richtig einzustudieren. Außerdem sind die Sänger auch richtig toll. In diesem Kreis habe ich schon richtig gute Freunde gefunden. Einer von ihnen hat uns auch schon zu seiner Schulabschlussfeier eingeladen, was ein tolles Erlebnis war.
Trotzdem bemerke ich denn Stress und die Anstrengung, die es mit sich bringt jeden Tag um 9.30 Uhrdas Haus zu verlassen und vor 22.00 Uhr nicht zuhause zu sein und werde mir  deswegen ab dem neuen Schuljahr (Beginn Februar 2019) mehr Zeit für mich selbst nehmen.
 
Um diesem selbstgewählten Stress zu entfliehen bin ich Ende letzten Monats mit einer anderen Freiwilligen nach Samaipata gefahren. Samaipata ist eine kleine Stadt 2 Stunden von Santa Cruz entfernt. Was die Stadt so besonders macht ist die Nähe zu "El Fuerte" und zu den Wasserfällen. El Fuerte ist UNESCO-weltkulturerbe, weil es praktisch die gesamte Besiedlungsgeschichte dieses Teils von Bolivien abbildet: Von den Ureinwohnern über die Inkas und die Spanier bis heute. Es ist monumental und riesig und zumindest ich  kann mir nicht vorstellen wie die Inkas ohne heutige mechanische Werkzeuge diesem Fels so zu Leibe gerückt sind. Daneben sehen die Reste der spanischen Häuser ganz klein aus. Was hier noch erwähnt werden muss ist die Natur um die Felsen hierum. Die Felsen liegen auf einem Berg in einer sagen wir mal Gebirgslandschaft. Zur Erklärung hier ein Bild:
 
 
Für mich persönlich sehen die Bilder die ich gemacht habe viel imposanter aus, als ich El Fuerte erlebt habe. Dennoch war es, trotz der vielen Stufen ein tolles Erlebnis.
 
Ein weiterer Ausbruch aus dem Alltag war der Paseo der Quinto (~Q11) und der Sexto (~Q12). Ich war mit meinen Englischkursen für eine Nacht in einem Comedor von Niño Feliz, der ca. eine Stunde außerhalb der Stadt liegt. Zunächst war es etwas abenteuerlich dort hinzukommen, da ich nicht mit den Schülern gefahren bin, sondern alleine nachgekommen bin, aber dann war es letztendlich ein schöner Abend, obwohl ich wohl als eine der ersten eingeschlafen bin.
Am nächsten Tag sind wir alle zusammen ins Guembe gegangen, einen Naturpark. Es gab dort Schmetterlinge, Affen, Taranteln, Pfauen und Vögel und es war so schön anzusehen.
 
 
Als letztes wünsche ich euch eine besinnliche Weihnachtszeit und ein frohes Fest.
Haltet inne im Trubel des Alltags und denkt bitte daran, dass die kleinsten Dinge die größte Freude machen.
Bis bald
Angelika